Filmreihe
FILMKULISSE ENGADIN
CHRISTIAN SCHOCHER, ODER «WAS JAMES JOYCE KANN, DAS KANN ICH AUCH» Christian Schocher, (*1946 in Pontresina, CH), ist ein leidenschaftlicher Filmemacher, der seine Filme schon mal ohne Drehbuch oder Dialog mit bescheidenen Mitteln drehte und seine Rollen mit Nichtschauspielern besetzte («Reisender Krieger», 1981 oder «Lüzzas Walkman», 1989). Seine Filme zeugen von grosser Lust am Experimentieren: «Wir erfanden jeden Tag und jede Nacht neu, was wir drehen wollen und wie das aussehen soll. Für mich ist es sozusagen ein neuer Filmstil, den wir während den Dreharbeiten entwickelt und erfunden haben», sagt Christian Schocher zu seiner eigensinnigen Art zu filmen. Dennoch oder gerade deswegen bleibt zum Beispiel der Roadmovie «Reisender Krieger», den er zusammen mit Clemens Klopfenstein, dem wohl wichtigsten Vertreter des «cinéma copin» als Kameramann drehte, einer der wichtigsten Filme des Schweizer Kinos. Sein erster Langfilm «Die Kinder von Furna» (1975) ist ein Dokumentarfilm, zu dem er eher durch Zufall kam und den er noch ziemlich ahnungslos anfertigte.Tatsächlich schnitt er den Film von Hand mit einer Stoppuhr und kam mit einem Berg Tonbänder und einem zusammengeklebten Film im Tonstudio an. Nach der Ausbildung als Fotograf sucht Schocher nicht das Weite. Er kehrt in seinen Geburtsort Pontresina zurück und übernimmt dort Vaters Geschäft, ein Dorfkino. Das Kino Rex wird über 40 Jahre lang sein Hauptberuf bleiben, aber auch ein Ort, wo der Autodidakt sich bilden kann. Im Jahr 2013 ging die Ära des einzigen Engadiner Kinos zu Ende, denn Christian Schocher hatte keine Lust mehr, in die Digitalisierung zu investieren. Trotz der Erfolge seiner Filme bleibt Schocher nach wie vor der grosse Unbekannte, den es nun in diesem Zyklus im Filmpodium zu entdecken gilt.
CHRISTIAN SCHOCHER, ODER «WAS JAMES JOYCE KANN, DAS KANN ICH AUCH»
Christian Schocher, (*1946 in Pontresina, CH), ist ein leidenschaftlicher Filmemacher, der seine Filme schon mal ohne Drehbuch oder Dialog mit bescheidenen Mitteln drehte und seine Rollen mit Nichtschauspielern besetzte («Reisender Krieger», 1981 oder «Lüzzas Walkman», 1989). Seine Filme zeugen von grosser Lust am Experimentieren: «Wir erfanden jeden Tag und jede Nacht neu, was wir drehen wollen und wie das aussehen soll. Für mich ist es sozusagen ein neuer Filmstil, den wir während den Dreharbeiten entwickelt und erfunden haben», sagt Christian Schocher zu seiner eigensinnigen Art zu filmen. Dennoch oder gerade deswegen bleibt zum Beispiel der Roadmovie «Reisender Krieger», den er zusammen mit Clemens Klopfenstein, dem wohl wichtigsten Vertreter des «cinéma copin» als Kameramann drehte, einer der wichtigsten Filme des Schweizer Kinos. Sein erster Langfilm «Die Kinder von Furna» (1975) ist ein Dokumentarfilm, zu dem er eher durch Zufall kam und den er noch ziemlich ahnungslos anfertigte.Tatsächlich schnitt er den Film von Hand mit einer Stoppuhr und kam mit einem Berg Tonbänder und einem zusammengeklebten Film im Tonstudio an.
Nach der Ausbildung als Fotograf sucht Schocher nicht das Weite. Er kehrt in seinen Geburtsort Pontresina zurück und übernimmt dort Vaters Geschäft, ein Dorfkino. Das Kino Rex wird über 40 Jahre lang sein Hauptberuf bleiben, aber auch ein Ort, wo der Autodidakt sich bilden kann.
Im Jahr 2013 ging die Ära des einzigen Engadiner Kinos zu Ende, denn Christian Schocher hatte keine Lust mehr, in die Digitalisierung zu investieren.
Trotz der Erfolge seiner Filme bleibt Schocher nach wie vor der grosse Unbekannte, den es nun in diesem Zyklus im Filmpodium zu entdecken gilt.