Filmreihe

29. Mai–01. Juli

Le cinéma et Bienne

Die neueste Ausgabe Nr. 131 der Kulturzeitschrift «Intervalles» aus dem Berner Jura und französischsprachigen Biel beleuchtet die Geschichte des Kinos – und der Kinokultur – in Biel: mit Zeitzeugnissen, Dokumenten, unbekannten Fotografien und prägenden Persönlichkeiten. Die Filmreihe greift diese Archäologie auf und verleiht auch dem jüngsten Bieler Filmschaffen eine Stimme.

Nach der ersten öffentlichen Vorführung der «Vues photographiques animées» mit dem «Cinématographe» der Brüder Lumière am 28. Dezember 1895 in Paris verbreitete sich das neue Medium Film schnell und weltweit. In der Schweiz wurden die bewegten Bilder zunächst vor allem in Theatern, Konzertsälen und Gastwirtschaften gezeigt. Auch in der Arbeiterstadt Biel fanden die ersten Filmvorführungen in Ladengeschäften oder in Hinterzimmern von Restaurants statt. Ein Pionier dieser frühen Kinojahre war der Bieler Wanderschausteller Georges Hipleh-Walt. 1898 eröffnete er an der Place Bel-Air in Genf das «Théâtre cinématographique». Wenige Jahre später reiste er mit dem sogenannten «Biographe Suisse», – einem prachtvollen Kinozelt mit Platz für über 2000 Zuschauende – durch die Schweiz, Italien und Deutschland. Hipleh-Walt wurde Produzent, Kameramann, Filmverleiher und Betreiber mehrerer Kinos, darunter auch des ersten 1908 eröffneten permanenten Kinosaals in Biel: das Splendid. Immer mehr Kinos liessen sich wie das Splendid nieder und träumten mit ihrer Gestalt und ihren Namen von Palästen oder Göttern: Das Capitole in Lausanne (1928), das Grand Rex in Paris (1932), das Roxy Theater in New York (1925) oder das 1914 in Biel erbaute Kino Apollo – heute einer der letzten Zeugen der grossen Zeit des Kinos in Biel. Hier zeigte auch der Verein Filmpodium Biel/Bienne seine ersten Filme, bevor er weiterzog.

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